Ein paar Glückwünsche

Heute ist der Tag der Glückwünsche, denn zwei Tage nach Tag X im Schlossgarten muss man die einfach mal loswerden.

Mein erster Glückwunsch geht an die Organisatoren des Widerstands gegen Stuttgart 21. Ihr seid endlich dort angekommen wo ihr hin wolltet, habt Eure Bilder bekommen und die monatelange Aufwiegelei hat sogar dazu geführt, dass Schüler zwischen die „Fronten“ geraten sind. Wenn man einfach lange genug behauptet, dass Recht Unrecht sei, glauben es dann die Leute eben. Ich bin entsetzt über Euer Verständnis von Demokratie. Und nach der gestrigen Kundgebung im Park bin ich noch entsetzter: Ich kann zwar Eure Wut verstehen, aber statt zu beschwichtigen, gießt Ihr weiter Öl ins Feuer. Nun hat sich die Diskussion endgültig von der Sache getrennt und ist zur ideologischen Schlammschlacht im Park geworden.

Nicht weniger herzlich ist mein Glückwunsch an diejenigen, die den Polizeieinsatz am Donnerstag zu verantworten haben. Das Recht durchzusetzen ist das Eine und mit meiner Auffassung von Demokratie halte ich das auch für richtig, aber spätestens dann, wenn ich erfahre, dass eine Schüler-Demonstration parallel zu den geplanten Aktionen im Park stattfindet, muss ich mein Vorhaben überdenken, unabhängig von der Strategie und Logistik. Ich dachte Sie haben über die Monate hinweg gelernt, dass wir im Zeitalter der Medien angelangt sind und dass ein Parkschützer-Alarm bei medienaffinen Schülern natürlich dazu führt, dass diese in den Park strömen. So was muss bekannt sein und schon aus menschlicher Sicht berücksichtigt werden. Ich bedanke mich also sehr herzlich dafür, dass ich als Befürworter von Stuttgart 21 nun zum Synonym für den Einsatz von Wasserwerfern, Gewaltanwendung und Pfeffergas gegen Jugendliche geworden bin.

Wenn wir gerade beim Thema sind, habe ich auch noch einen Glückwunsch an Herrn Innenminister Heribert Rech. Bei Ihrem Auftritt im Brennpunkt am Freitag sagen Sie doch tatsächlich, dass die Wahl der Mittel bei einem Polizeieinsatz beim Einsatzleiter liege. Das mag formal richtig sein, aber aus moralischer Sicht kann man erwarten, dass Sie diese Verantwortung zumindest teilweise übernehmen. Denn Verantwortung zu übernehmen hat nicht unmittelbar etwas mit Rücktritt zu tun, sondern mit Rückgrat – und das kann man zeigen. Ich muss einmal ausfällig werden, und Ihnen auf schwäbisch sagen: Herr Minister, Sie sind ein Entenklemmer.

Ein weiterer Glückwunsch geht an die Kommunikationsberater der Verantwortlichen, die allesamt auf Ihre Honorare verzichten sollten, denn das ist tatsächlich eine Verschwendung von Steuergeldern. Ich dachte Sie hätten verstanden, wie sensibel die ganze Angelegenheit ist. Scheinbar nicht, denn nun wurde aus einem kommunikativen Fiasko eine Katastrophe und ihre Auftraggeber winken weiterhin nur aus dem Fernsehen der Bevölkerung zu. Viel Glück bei der Rettung.

Und dann habe ich noch einen Glückwunsch für Cem Özdemir, der auch in so einer Situation den Wahlkampf nicht vergisst und sich zu einem Satz wie „Herr Mappus wollte Blut sehen“ hinreißen lässt. Sie haben sich als glaubwürdiger Politiker ein zweites Mal selbst disqualifiziert. Entschuldigung hin oder her.

Ein letzter Glückwunsch geht an die Eltern, die Ihre Kindern zur Demo in den Park mitgenommen haben. Ich habe ein Foto von einem kleinen Mädchen gesehen, das in eine große Regenjacke eingepackt mit einer Wasser-Pumpgun auf die Polizisten schießt. Da falle ich als Vater vom Glauben ab – wie verantwortungslos und realitätsfremd, nein wie dumm, kann man denn sein.

Es scheint als habe die Stadt den Verstand verloren. Wir müssen dringend zum Dialog zurückfinden und dazu ist es erforderlich, dass beide Seiten endlich aufeinander zugehen.

Ich für meinen Teil werde heute das einzig Richtige tun: Ich werde diese Stadt verlassen und bei bayrischem Bier ein Wochenende lang ein desillusionierter Kopfschüttler sein, um dann in der kommenden Woche wieder durch die Stadt zu joggen. Weil ich nach wie vor davon überzeugt bin, dass Stuttgart 21 und unsere Demokratie Sinn machen. In diesem Sinne Prosit!

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123 Antworten zu Ein paar Glückwünsche

  1. M. Rudi schreibt:

    Recht hat er!

    • ursula schreibt:

      da kann man sich nur voll und ganz anschließen.

    • SunshineMike schreibt:

      Da kann ich mich nur anschliessen und sagen, dass das eigentlich gar nix mehr mit dem Projekt an sich zu tun hat. Das ganze wirkt langsam wie ein Magnet für Chaoten und Leute, die sich eh nie an Regeln des Zusammenlebens halten.
      Polizisten sind auch nur Menschen und sie sind in den letzten Wochen sehr zurückhaltend gewesen, das kann man nicht bestreiten.
      Wenn jedoch Flaschen und andere Gegenstände fliegen sowie Fahrzeuge der Polizei „quasi besetzt“ werden, hat das nichts mehr mit friedlichem Protest und noch weniger mit Demokratie zu tun.
      Hier ist mir klar, dass die Polizei – nach mehrmaligen Warnungen – eingreifen muss.
      Jedem muss klar sein, dass man ein Projekt dieser Grösse ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr stoppen kann. Die Gelegenheit bestand viele Jahre zur Genüge! Das Ganze hätte für Deutschland verheerende Folgen, wirtschaftlich gesehen.
      …und Kinder und Jugendliche „an die Front“ zu schicken finde ich mal das Allerletzte. Eltern die dies zulassen bzw. unterstützen gehören die Kosten des Einsatzes in Rechnung gestellt…
      Diese Kosten müssen wir Steuerzahler begleichen und die gehen jetzt schon in die zig Millionen. Na schönen Dank.

  2. Achim Hauser schreibt:

    Recht hast Du Christian!
    Einen Glückwünsch würde ich aber noch anfügen: den nämlich an die erwachsenen Demonstranten, die es zugelassen haben, daß Schüler mit in den vordersten Reihen der Sitzblockade saßen.
    Schülerdemo schön und gut – aber wo war da das Verantwortungsbewußtsein all dieser guten Menschen?!
    Eine Sitzblockade ist rechtswidrige Nötigung und kein Besuch auf dem Abenteuerspielplatz – auch die erwachsenen Demonstranten tragen eine Mitschuld daran, daß das für viele so schmerzhaft buchstäblich ins Auge gegangen ist.

    • martin schreibt:

      „Eine Sitzblockade ist rechtswidrige Nötigung“ Aha. Der Herr Hauser kennt sich also aus. Besser als das Bundesverfassungsgericht (AZ 1 BvR 718/89):
      „Das Bundesverfassungsgericht hat 1995 entschieden, dass Sitzblockaden keine strafbare Nötigung darstellen.“
      http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2653242_0_7964_-rechtliche-lage-was-ist-erlaubt-.html

      Und zum Thema Verantwortungsbewusstsein sagt der Fachmann (näheres zur Person zwei Kommentare weiter unten):
      „Die Polizei hat es schon als Aggression gewertet, wenn Demonstranten auf Aufforderung den Weg nicht frei gemacht haben. Diese Form von passivem Widerstand legitimiert rechtlich keine aktive Gewalt durch die Polizei. Das lernt jeder Polizeibeamte im ersten Ausbildungsjahr.“
      http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2652161_0_7233_-interview-mit-polizeiwissenschaftler-die-politik-wollte-diesen-konflikt-.html

      • Christian schreibt:

        Die Begriffe „rechtswidrig“ und „strafbar“ auseinander zu halten, ist nicht ganz einfach. Ich empfehle Falschparken als einfache Uebung.

    • Ben schreibt:

      Hallo, ich habe mit der Sache rein garnichts zu tun, ich bin absolut unparteiisch. Beide Parteien mögen Ihre Gründe haben, aber wie Sie schon sagten, leben wir in einer Demokratie, warum ist es also so schwer, eine Bürgerabstimmung durchzuführen. Da frage ich mich, ob die Landesregierung in Baden-Würtemberg nicht Angst hat, dass dann das Milliarden-teure Projekt scheitert. Ich gebe Ihnen vollkommen recht, dass Gewalt absolut fehl am Platz ist. Nichtsdestotrotz ist der Sinn der Demokratie, dass das Volk entscheidet und nicht eine Hand voll Politiker oder Auserwählte. Ich finde Ihre Aktion gut, da sie absolut gewaltfrei ist und sie mit der Aktion sicherlich Ihren Standpunkt zeigen. Und Schüler im minderjährigem Alter, die absolut noch keine eigene Meinung haben, sind bei einer Demonstration in diesem Ausmaß absolut fehl am Platz, da bin ich vollkommen Ihrer Meinung. Ich verstehe aber auch die andere Seite und finde es auch unverantwortlich die noch übriggebliebenen Parks zu verkleinern oder gar ganz zu roden.
      Schöne Grüße und möge das alles in Frieden geklärt werden!

      • wolkenstrahl schreibt:

        @Ben: wie kommen Sie darauf, dass Minderjährige „absolut noch keine eigene Meinung haben“? Sie haben keine Kinder, oder? Sonst wüssten Sie, dass Kinder sich bereits sehr früh eine eigene Meinung bilden können, und ich spreche hier nicht von kindlichem Trotz oder ähnlichem. Kinder/Teenies verstehen die Welt schon ganz gut und so mancher Zusammenhang wird mir erst klar, wenn ich meinen beiden zuhöre. Das rückt einen selber gelegentlich wieder grade. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten Kinder/Teenies sind nicht wesentlich leichter beeinflussbar als der Durchschnitt der Bevölkerung. Ich möchte bei den Demonstranten auch lieber von jugendlichen Erwachsenen sprechen, das sind sie nähmlich.

  3. Kai schreibt:

    Danke (verbunden mit dem Ausdruck des Bedauerns, dass es leider nicht anders ging) an die Autofahrer auf der B14, die durch die Umleitung des Laufes auf diese Straße vom Neckartor bis zum Charlottenplatz geduldig die damit verbundenen Behinderungen in Kauf genommen haben!

  4. martin schreibt:

    „Derjenige, der das zu verantworten hat, gehört zurück in den Streifendienst.“ Dazu ist vielleicht interessant, was der Professor für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft Thomas Feltes darüber denkt: „Die Polizei hat gemacht, was ihr politisch angewiesen wurde.“
    http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2652161_0_7233_-interview-mit-polizeiwissenschaftler-die-politik-wollte-diesen-konflikt-.html

    Feltes war von 1992 bis 2002 Rektor und Professor an der Fachhochschule Villingen-Schwenningen, Hochschule für Polizei in Baden-Württemberg.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Feltes

    • chrislist schreibt:

      Allerdings, um den Innenminister zu zitieren, obliegt die Wahl der Mittel dem Einsatzleiter…. Abgesehen davon: Wenn bekannt ist, dass eine Schülerdemo gleichzeitig stattfindet, dann muss man das in seine Strategie einbeziehen und wissen, zu was für Szenen das führt.

  5. Stefan schreibt:

    Danke! Der Beitrag bringt meine Meinung super auf den Punkt!
    Nur das bayerische Bier hab ich nicht vor mir… Bis Donnerstag.

  6. Andreas Rühle schreibt:

    Die Schülerdemo war in der Lautenschlagerstr. angemeldet und wurde dort um ca. 10Uhr abgebrochen.
    Daraufhin sind die Schüler in den Park geschickt worden, um die Arbeit der Polizei zu behindern.
    Wenn die Polizei den Blockieren dann 20 mal sagt, dass sie weg gehen sollen, und das sonst vom Wasserwerfer gebrauch gemacht wird, damit selbst die Schüler es verstehen, und sie trozdem NICHT weggehen, dann kann ich den einsatz durchaus nachvollziehen.

    Und wenn ich im Nachhinein von Schülern, die auf der Blockieraktion waren, es habe ihnen Spaß gemacht die Polizei zu behindern und Krawall zu machen, dann frage ich mich wirklich ob diese Schüler so unschuldig sind, wie sie selbst von Befürwortern von S21 dargestellt werden. Denn die Schüler waren nahezu alle Jugendliche und 15-21 Jahre alt.

    • Marc schreibt:

      Der START der Schülerdemo war für die Lautenschlagerstr. angemeldet, die Abschlusskundgebung für den Park (Schlossgarten). Und genau diese Route wurde vom Ordnungsamt der Stadt Stuttgart genehmigt. Aber warum bei der Wahrheit bleiben, wenn man auch was erfinden kann, gell Herr Rühle?!

    • Andre schreibt:

      Natürlich macht den Kindern und Jugendlichen Verbotenes Spaß…
      Aber wer in der Schule eher lernt irgendeine soziale Ungerechtigkeit anzuprangern, als selbst eine Schippe in die Hand zu nehmen…
      Da ist nicht mehr zu erwarten! Ich sehe eine dunkle Zukunft.

    • Bernhard Eißele schreibt:

      Hallo Herr Rühle,

      dem ist nichts hinzu zufügen. Sie haben recht. Ich bin Befürworter des Bahnprojekts. Zudem wird die Polizei niemals angreifen, wenn Sie nicht provoziert wird. Aber das hat alles den Gegnern in die Karten gespielt.

      Ich hoffe dass der Spuk bald vorbei ist zum Wohle für Stuttgart21.

      Viele Grüße aus Waiblingen

      Bernhard Eißele (60 Jahre alt)

  7. Trip schreibt:

    Bei so einem Artikel kann man nur den Kopf schütteln. Die hier sarkastisch beklagten „Bilder “ hat ganz allein eine dickköpfige Landregierung zu verantworten, die blockierende Schüler und Demonstranten ganz einfach hätte wegtragen können. Wenn man ein Sachentscheidung, die beim Souverän, dem Volk nämlich, auf massiven Widerstand stößt, durchsetzen will, vermeidet man Brachialmethoden. Gerade in Süddeutschland, nämlich bei der WAA Wackersdorf und in Wyhl, ist man doch mit solchen Methoden schon mehrfach gescheitert. Statt den Bürgern 2007 Gelegenheit zu geben, ihre Meinung per Bürgerbegehren kundzutun oder jetzt einfach die Landtagswahl abzuwarten, will man seinen Willen durchprügeln.
    Diese Eskalation geht 100% auf das Konto einer größenwahnsinnigen Landesregierung, die den Widerstand gegen ihre Entscheidungen einfach nicht wahrhaben will.
    Und das sage ich als jemand, der Stuttgart 21 für ein stadt- und verkehrsplanerisch sehr interessantes Projekt hält, gegen das alte Gebäude und noch ältere Bäume ziemlich banale Einwände sind.

  8. Dr. Helmut Sautter schreibt:

    Da hat’s Dich aber gewaltig erwischt! So wie Du Deine „Glückwünsche“ nach allen Seiten verteilst hast Du wohl ein bisschen die Orientierung verloren.
    Denn:
    Der Polizeieinsatz, der sicher problematisch war, und das drum herum sind eine Sache
    aber ob wir für oder gegen S21 sind ist eine andere und sollte davon unabhängig sein.
    Gerade jetzt, wo einiges Wasser auf die falschen Mühlen floss, sollten wir bei unserer Linie bleiben und ohne Einschränkung für S21 kämpfen.
    Was unbedingt besser werden muss ist die Wahrnehmung unserer Demos in den Medien. Da war die Berichterstattung über den letzten Lauf wieder miserabel.
    Also: Oktoberfest ist OK. Aber nächste Woche geht’s dann wieder mit frischer Kraft an die Arbeit, dcenn nach wie vor gilt:
    Stuttgart 21 macht Sinn!

    • chrislist schreibt:

      Ich habe mit Sicherheit die Orientierung nicht verloren – ich versuche nur halbwegs objektiv zu bleiben. Auf der einen Seite die Gegner, die medial erreicht haben, was sie wollen und auf der anderen Seite die Verantwortlichen, die einmal mehr einen kommunikativen Fehler begangen haben. Und weil ich uneingeschränkt für das Projekt kämpfe, kann ich keine Rücksicht auf die Lager nehmen. Sonst platze ich. Und wenn wir nicht inhaltlich schärfer werden in unserer Aussendarstellung, werden wir auch nicht wahrgenommen. Das haben die letzten vier Wochen gezeigt. Am Ende kommen wir ja zum gleichen, wenn auch grammatikalisch nicht ganz korrekten Schluss: S21 macht Sinn.

      • Dominik schreibt:

        Ich wage zu bezweifeln, dass sich die Gegendemonstranten mit Wasserwerfern, Knüppeln und Reizgas haben behandeln lassen, nur um in der Berichterstattung präsent zu sein.

        Abgesehen davon, dass die Leute auf der Straße nicht entscheiden, welche Mittel gegen die Demonstranten eingesetzt werden, sondern die Polizei und die verantwortlichen Regierungsmitglieder dies tun, hätten vermutlich deutlich weniger die Chuzpe aufgebracht, für ihr Anliegen solch eine Behandlung in Kauf zu nehmen.

    • Guido Hellhammer schreibt:

      Ich bin zwar Gegner von S21, aber in einem gebe ich Ihnen Recht: Stuttgart 21 gibt nicht weniger, oder mehr Sinn weil ein Polizeieinsatz falsch lief.
      Mit dem Inhalt der Auseinandersetzung hat das nicht viel zu tun.
      Ich hege keine Wut gegen die Polzei allgemein, auch nicht gegen S21 Befürworter, obwohl ich körperlich die „Zwangsmittel“ sehr wohl zu spüren bekommen habe.
      Herrn chrislist gilt meine Hochachtung, denn er gibt, wenn ich ihn recht verstehe Zweifel (an der Vorgehensweise) zum Ausdruck und zeigt damit das was ich von einem mündigen Bürger erwarte: Corrage und Rückrat. Mit so würde ich weit aus lieber reden, als mit Menschen die Parolen wiederholen und „Haltet die Reihe!“ rufen (ja auch wenn sie meiner Meinung sind was S21 angeht)
      S21 macht Sinn!
      – aber für wen?

  9. Philipp schreibt:

    Ich werde nächsten Donnerstag beim Lauf neben meinem „Für S21“ Button auch einen blauen Button mit weisser Friedenstaube tragen…

  10. Pingback: Stuttgart 21

    • C.Fritz schreibt:

      Bezahlter Protest gegen Stuttgart 21!!!
      Alle Demonstranten werden für ihre Anwesenheit bezahlt!!!
      So ne Schweinerei – warum hab ich nichts bekommen? Und meine Freunde und Bekannten auch nicht?
      Also, falls die weltumfassende, für alles Unheil verantwortliche Stuttgart 21 Mafia das hier liest denkt dran mir nächsten Donnerstag endlich mein Geld zu geben.

      Falls es wider Erwarten diese Mafia nicht geben sollte und alle Demonstranten (was man sich als K21-Jünger wohl nicht vorstellen kann) tatsächlich wegen ihrer Überzeugung auf die Straße gehen – macht mir das auch nichts.

      Ich komme auch nächsten Donnerstag umsonst
      und übernächsten Donnerstag
      und überübernächsten Donnerstag
      und überüberüber…..
      notfalls bis zur Eröffnungsfeier des neuen Hauptbahnhofs

  11. ChrisWeber schreibt:

    Hi Chris,

    das ist das Beste, was ich zu S21 gelesen habe und spiegelt zu 100% meine Meinung wieder. Bin völlig bei Dir … und Du hast keineswegs die Orientierung verloren, denn wenn man nicht ansprechen würde, was am Do (und davor) alles schief lief, ist man auch nicht besser wie die Parkschützer, die inzwischen eine sehr selektive Wahrnehmung haben.

    Viele Grüße
    Chris Weber

    • Annette Thomas schreibt:

      Dass manche Leute, auch unter den demonstrierenden Gegnern, eine differenziertere Sicht auf die Dinge haben, als sie auf der Parkschützer-Seite dargestellt wird, habt ihr aber schon im Sinn, gell.
      Genauso wie euer Chris List hier.

  12. Sumit schreibt:

    word! Wiedermal ein sehr guter Beitrag.

  13. Kai Jockisch schreibt:

    Auch von mir (einem erklärten Gegner des Projektes) einen (ernstgemeinten) Glückwunsch für diesen Beitrag. Bereits der Besuch bei Fluegel.TV hat mich beeindruckt, jedoch nicht beeinflusst. Ich finde auch, dass dieses Projekt schon lange nicht mehr Inhalt der Aktionen ist. Meiner Meinung nach tragen die Regierenden einen großen Teil der Schuld.

    Ich würde mir wünschen, dass hier nicht weiter die Bevölkerung gespalten wird und endlich ein ehrlich gemeinter Dialog zustande kommt.

    Das was im Park passiert ist, war eine riesen Sauerei. Egal warum die Kinder dort waren. So etwas macht man in einer Diktatur, nicht in einem Rechtsstaat. Einfach widerlich.

    @achim hauser

    Das Bundesverfassungsgericht hat den Begriff der Nötigung bei Sitzblockaden klar geregelt (nachzulesen AZ 1 BvR 718/89 aus dem Jahr 1995). Es ist also nach meinem Rechtsverständniss nicht von einer Nötigung i. S. d. G. auszugehen. Somit auch nicht strafbar.

    Oben bleiben

  14. Ex-Stuttgarter schreibt:

    Hallo Chris,

    was willst du in Bayern? Laufen für den Transrapid?

  15. Marc schreibt:

    Danke für diese besonnenen Worte. Sie treffen exakt mein Stimmungsbild.

  16. Ralf Bohde schreibt:

    Ich denke, der Glückwunsch an die Organisatoren des Polizeieinsatzes und an den Innenminister sollte von allen am herzlichsten sein, denn er hat der ganzen Sache den entscheidenden Schub gegeben.
    Ich selbst sehe S21 eher kritisch, aber das für und wider der Argumente ist komplex und Herrgott, ich kann ja nicht für jedes misslungene Bauprojekt auf die Strasse latschen, da käme ich ja gar nicht mehr nach Hause.
    Am Donnerstag aber war ich eher zufällig aus Neugier im Schlossgarten. Die Atmosphäre war erregt, aber eher friedlich, und von einer etwas naiven Widerstandsromantik geprägt. Viele waren wohl, euphorisiert von der Notsituation (Bäume retten!) einerseits und dem Gefühl der Richtigkeit ihres Tuns, (Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung) der Überzeugung, man könne die Fällaktion durch eine friedliche Blockade abwenden und die Polizei unverrichteter Dinge wieder nach Hause schicken. Das sind keine Strassenkämpfer, und in diesem Zusammenhang ist es unrichtig, von einer gewollten Instumentalisierung von Kindern und Jugendlichen zu sprechen, als ob man Kindersoldaten in die Schlacht schickt. Die Jugendlichen sind aus eigenem Antrieb dort gewesen (das Schuleschwänzen hat den Antrieb sicher noch erleichtert) und die Anwesenheit von Kindern an der Hand von Eltern spricht eher für den (vielleicht etwas törichten) Glauben, da werde schon nichts passieren. Werch ein Illtum!
    Wer aber Erfahrung mit der Einschätzung von Konflikten haben sollte, ist die Polizei. Und hier kommt ein Staatsverständnis zum Ausdruck, das so schon vor 100 Jahren existiert haben mag: „Bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!“
    Ich zitiere noch einmal den Polizeisprecher: „Man hat sich der Polizei hier massiv […] immer wieder in den Weg gestellt, und dann wird auch noch behauptet, wir seien gegen sehr junge Leute, gegen alte Leute vorgegangen, ja!, das ist die Polizei in Stuttgart, aber diese Leute hatten auch alle die Möglichkeit, rechtzeitig weg zu gehen. Sie sind dazu aufgefordert worden“. Ja, wenn die Leute so brutalst nicht weg gehen, dann muss man natürlich schon mit allen Mitteln dagegen vorgehen. Hallo?
    Wasserwerfer, Reizgas und Schlagstöcke sind legitime Waffen der Polizei zur Selbstverteidigung in Strassenschlachten, aber doch kein Mittel, um passiven friedlichen Widerstand aufzulösen. Auch ganz ohne die „Zutat“ von Alten und Kindern.
    Das finde ich schlichtweg unglaublich!

    Und so kam ich hoch emotionalisiert nach Hause, hörte die unsäglichen Schuldzuweisungen des Innenministers, las von der ausgestreckten Hand des M.P., die vor kurzem noch eine Faust im Fehdehandschuh gewesen war und die ich nicht ergreifen möchte.
    Und am Freitag war ich dann auf der Demo, der ersten meines nicht mehr jungen Lebens. Und ich werde wieder hingehen, zumindest solange Herr Rech noch auf seinem Stuhl sitzt und die Bauarbeiten weiter gehen.

    In punkto Mobilisierung hat die Landesregierung wirklich ganze Arbeit geleistet.

  17. Patrick schreibt:

    Hallo Chris,
    sehr passender Kommentar, was mir fehlt sind noch Antworten. Ich bin der Meinung das man nicht mehr von der Politik erwarten kann das sie die Wogen glättet, von daher wäre es sicher nicht verkehrt wenn wir als Läufer und Anhänger von S 21 uns auf die „Gegner“ zu bewegen, ihnen ein Zeichen geben das es uns um die Sache geht, wir keine Gewalttätige Auseinandersetzung möchten und wieder zum Dialog zurück kehren wollen. Mein Vorschlag, bis zur Baustelle Joggen, ab da ein Schweigemarsch beginnen auch mit Plakaten der Verbundenheit und MItgefühl. Wie siehst du so etwas?
    Ich hoffe das BIer hat geschmeckt in Bayern?

    Grüße

    Patrick

  18. fabian schreibt:

    .. na der Dialog ist jetzt erst mal versaut. Und zuvor war auch kein Dialog möglich, zumindest wollte man von Bauherrenseite zwar reden aber nicht über S21.

    Auch ich bin bitter Enttäuscht von der Kompetenz der Einsatzleitung und bin der Meinung dass dies so gewollt war. Zu einem anderen Schluss kann ich nicht kommen, da ich davon ausgehen muss dass Polizei und ihre Einsatzleiter, Politiker und Planer ihre Job´s gelernt haben. So inkompetent darf nur ein Laie sein.

    Spätestens jetzt bin ich für das Volk ! Und heute werde ich solidarisch zu den Befürwortern des Kopfbahnhofes in den Park gehen.

  19. Gottfried Schottky-Nast schreibt:

    Glückwunsch zu den Kommentaren! – Warum der Wasserwerfer? Eine Frau, deren Ausspruch die StZtg brachte, hat die Wahrheit herausgelassen: Die Polizei kam zu früh, sie konnten sich nicht anketten! Die „Parkschützer“, also die militante Gruppe, trainieren seit Wochen das Anketten und den Widerstand gegen die Polizei. Diese musste mit schärfstem Widerstand rechnen – und Baumfäller wie Polizei standen unter Zeitdruck, denn bis zum Freitag Nachmitteg (Großdemo im Schlossgarten) musste alles beendet sein. Das alles wird natürlich nicht gesagt, stattdessen billige Angriffe auf Mappus.
    Wenn ich kann, bin ich Donnerstag dabei.

  20. untertan schreibt:

    Mit den Dank an die Staatspropaganda die vollkommen versagt hat ne Frage: Wirst auch deine Firma auf ihre Bezahlung verzichten?
    Spass bei Seite.
    rund 50 000 Leute sind auf GesichtsSeite auf eurer Seite. Ihr habt 5 000 0000 000 Euro geplant zu verbuddeln. Das einzige an Werbung was in Stuttgart ist sind so 300 Plakate in denen ihr die Bevölkerung beleidigt und ein Trum mit einen Video was scheiss Musik hat und scheiss Animationen. Dann noch zwei am Empfang die von 9 – 5 dabei sind.

    Mehr nicht. Ah und Fahren tun so 1000 Leute?

    Wow. K21 hat seit Wochen dutzende Leute im Park. Jede zweiten Tag zehntausende.

    DAS ist Werbung. Ausserdem: WIR SIND NICHT BERLIN. Der ganze Park waren immer nur irgendwelche Kinder und Hippis und alte und Romantiker. Das wusste die Polizei die seit WOCHEN immer dutzende Beamte durch den Park marschieren lies.

    Bin bin noch nicht mal S21 oder K21 Anhänger. Ich mag nur noch Propaganda und Gewalt gegen Kinder.

    Aber viel Spass beim Saufen. Die nächste Eskalation droht ja am Montag. Hoffentlich finden wir ein Bild von dir wie vom Ministerpräsidenten: Glücklich mit Bier zur der Zeit wo Kinder blutüberströmt zusammengeschlagen wurden!

    Ps: Wir sehen uns noch in Zivil!

  21. Thomas W. Fakenfeld schreibt:

    Was sagen die Pro-S21er eigentlich darüber dass das komplette Projekt mit gestohlenem Geld finanziert ist? http://steuernsinddiebstahl.de/stuttgart-21-eine-sachliche-diskussion

    • C.Fritz schreibt:

      Herr Falkenfeld,
      Ich könnte jetzt einen ellenlangen Text schreiben, warum Steuern natürlich kein Diebstahl sind, aber allein schon ihre These ist so haarsträubend, dass sie wohl nur als Scherz gemeint sein kann.
      Falls Sie tatsächlich glauben der Staat würde ihnen ihr Geld stehlen, zeigen Sie ihn doch einfach an.
      Das sollten der überflüssigen Worte genug, wenn nicht gar zuviel, gewesen sein.

      • Thomas W. Fakenfeld schreibt:

        Auf Ihre Argumente bin ich gespannt.

        Jemand nimmt mir Geld weg ohne mich zu fragen. Wie kann das kein Diebstahl sein?

        Anzeigen?! Lol. Wenn ein Einbrecher Sie bestiehlt, zeigen Sie ihn bei seinem eigenen Gericht an? Der Staat kontrolliert ja alle Gerichte in Deutschland.. sonst würde ich ihn ja anzeigen.

      • C.Fritz schreibt:

        Also, wenns denn sein muss.
        Der Tatbestand des Diebstahls findet sich in § 242 des Strafgesetzbuches.
        Demnach ist Diebstahl die Wegnahme einer fremden beweglichen Sache in der Absicht, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen.
        Erstmal ist die Frage ob es sich bei dem als Steuern abgeführten Geld um eine Sache handelt.
        Da Sie( oder im Falle der Lohnsteuer ihr Arbeitgeber) vermutlich wie alle ihre Steuern per Überweisung bezahlen, wird lediglich eine Forderung die Sie gegenüber ihrer Bank haben an den Staat abgetreten (dies ist vereinfacht dargestellt, wenn Sie näheres Interesse an der Rechtsnatur einer Überweisung haben empfehle ich Ihnen die Lektüre des BGB und eines entsprechenden Kommentars). Eine Forderung ist aber keine Sache i.S.d. § 90 BGB und somit schon nicht taugliches Tatobjekt eines Diebstahls.
        Falls wider Erwarten bei Ihnen regelmäßig der Finanzbeamte persönlich vorbeikommen und Ihnen die fälligen Steuern in bar abnehmen sollte ist die Frage, ob er in der Absicht der rechtswidrigen Drittzueignung handelt. Da die Erhebung der Steuern im Rahmen und auf Grundlage der Abgabenordnung sowie der Einzelsteuergesetze erfolgt, mithin rechtmäßig ist, kann von einer rechtswidrigen Aneignung nicht die Rede sein.

        Ein wie auch immer gearteter Diebstahl liegt also keinesfalls vor.
        Falls Ihnen dadurch wohler wird, denken Sie einfach daran, was Sie für Ihre Steuern alles bekommen ohne extra bezahlen zu müssen: Schulen, Straßen, innere und äußere Sicherheit, soziale Sicherung, Justizwesen, etc…. achja und bald einen wunderschönen neuen Bahnhof in Stuttgart.

      • Thomas W. Fakenfeld schreibt:

        Geld auf dem Konto ist keine Sache? Dann gibt es ja auch keine Online-Kriminalität, wenn jemand ihren Bankaccount hackt.

        Und wenn der Dieb selbst definiert dass es kein Diebstahl ist weil ER es klaut, ist natürlich alles in Ordnung.

        Wieso darf der Staat stehlen, der normale Mensch aber nicht? Wieso wird hier mit zweierlei Maß gemessen?

  22. simonr schreibt:

    Liebe PR-Agentur Sitibi,
    wird euch von der Regierung kein eigener Server bezahlt, ihr Armen?

  23. simonr schreibt:

    Oder müsste man dann im Impressum angeben, wer hinter der Seite steckt? http://www.sitibi.de/www.sitibi.de_typo3/CMS/fileadmin/sitibi2008new/

    WIR SIND DAS VOLK, WIR SIND DIE BÜRGERLICHE MITTE! nicht eure recht peinliche propaganda. pr-fail. wird schon fest getwittert und die medien ham wir auch schon informiert. 🙂

    • Ralf Bohde schreibt:

      Lieber simonr, zu jeder Auseinandersetzung gehört auch Respekt vor dem Andersdenkenden, es sei denn, dieser hat sich den Respekt selbst verscherzt. Als jemand, der am Montag wieder am Bahnhof stehen wird, lese ich solche pauschalen und „trolligen“ Äusserungen nicht gern.

  24. Schneefuss Gabriele schreibt:

    herzlichen Glückwunsch auch Ihnen…gut beurteilt! Die „Grünen“ werden nicht müde diesen innovativen Bahnhof schlecht zu reden. Herr Werner Wölfle hat diese Woche in einem Interview der Stgt-Nachrichten wieder behauptet, wenn „Sie“ nächstes Jahr nach der Landtagswahl regieren..würde der Bahnhof nicht gebaut. Wenn ich so was lese kommen mir Zweifel. Was ist da dran? Meine Freude auf diesen schönen Bahnhof wird dadurch getrübt. Jeden Donnerstag bin ich weiterhin mit dabei. MfG Gabriele Schneefuss

  25. arkay schreibt:

    Ich meine die Glückwünsche treffen den Ton. Das Recht ist in diesem Fall eine klare Sache – trotzdem hätte sich die Polizei eben mehr Mühe machen sollen, tragt die Leute eben weg wenn es nicht anders geht aber setzt keine Wasserwerfer ein. Fernsehbilder sind derzeit eine sensible Angelegenheit, die Darstellung in den Medien ist verheerend und wir müssen nun alle Anstrengungen unternehmen um zu zeigen dass die Mehrzahl der ’normalen‘ Bürger hinter dem Projekt steht. Wir sollten uns zu 20 – 30000 am Bahnhof, auf der Königstraße und im Park zeigen, mit Button und Shirts.

  26. Marion Furtwängler schreibt:

    Da ich ein Mensch bin, der die Dinge gerne differenziert betrachtet stellen sich mir hier drei Fragen:
    1.
    Wie wäre der Polizeieinsatz wohl aufgenommen werden, wären die Jugendlichen NICHT im Park, sondern in der Schule gewesen?
    2.
    Hätte es diesen Polieeinsatz überhaupt gegeben, hätten die Baumbeschützer nicht schon seit Monaten immer wieder betont, dass sie mit allen Mitteln das Fällen verhindern werden und dafür bis zum Äußersten gehen würden?
    3.
    Wäre es überhaupt so weit gekommen, hätten Die Grünen im Wahlkampf zur Kommunalwahl nicht die Büchse der Pandora geöffnet, indem sie suggerierten, den Bahnhofsbau stoppen zu können, ja gänzlich verhindern zu können?

    Herzliche Grüße
    Marion

    • untertan schreibt:

      genau, stellen wir uns vor die Menschen in der DDR hätten Spass gehabt das der Staat sich alles erlauben darf. Wir konnten sie nur drann Zweifeln das das Politsches System fehler begeht.

      Was soll der Müll? Es ist nicht ein Hätte. Es wurde getan. Die Polizei wusste Seit MONATEN das nur Kinder und Hippies und Omas und Mütter im Park sind.

      Dort treffen sich JEDEN Tag Hunderte bis Zehn Tausende.

      Wer auch immer diesen Plan durchgeführt hat (ok es ist mir Klar das der Staat nichts kann aber sowas ist schon hart zu glauben) muss ein Betonkopf sein.

      Ich denke man hat Stuttgart mit Berlin verwechselt. Doch hier sind es die Bürger (nicht alle natürlich nur einige) die gegen den Bau waren. Dank der Staatsgewalt (nichts anders kann der Staat) sind nun alle gegen die Baustelle weil eben nicht geredet wurde sondern brutal zugeschlagen.

      Ihr seit dabei nicht nur die Diskusion an der Sache zu verlieren, sondern der Mittelschicht ihren Glauben an die Demokratie zu zerstören.

      Wenn Müttern ihren Kindern erklären das die Polizei dabei ist ihren Park zu klauen hat die Politik versagt.

      Die Grünen sind nicht die schlimmsten Geister die nun Frei rum rennen. Viele Linke gesinnungen die wirklich gefährlich sind gehen nun auf Menschenfang. Weil ihre Mitglider vor Ort sind und diskutieren.

      Danke das ihr S21 das nicht macht. Aber was erwarte ich von sinnloser dummer scheiss drecks STAATSPROPAGANDA?

      Ihr könnt nur zuschlagen nicht denken. Deswegen gewinnt K21

    • Peter C. Gerlach schreibt:

      Hallo Marion,

      guter Kommentar und eine Ergänzung hätte ich auch noch.
      Was wäre denn überhaupt die Alternative zu diesem Einsatz gewesen? Christian List läßt bei aller „wohlwollenden“ Analyse die Frage nach der Lösung offen. So sehr ich seinem Artikel zustimme, finde ich doch diesen kompletten Rundumschlag etwas unpassend, zumindest die Einsatzbeamten hätte man außen vor lassen müssen.
      By the way… den Vorschlag eines Vorkommentators bezüglich eines Schweigemarsches bzw. einer Sympathiekundgebung in Richtung der Gegner finde ich total absurd, darauf komme ich aber noch.
      Wie bereits festgestellt wurde, geht es inzwischen nicht mehr um das Bauprojekt, sondern schlicht und einfach um den Erhalt unserer Demokratie. In diesem Zusammenhang empfand ich auch ob der Rede von C.L. am Donnerstag leichtes Stirnkräuseln, als er sagte, wir sollen doch die Gegner nicht Gegner nennen, zumindest nicht unsere. Bei aller Fairness und allem gut gemeinten Deeskalationswillen, trifft es die Sache nicht. Tabuisierung ist im Deutschland der nach68er derart Mode geworden, daß mittlerweile wegen ein paar harmloser, aber passender Sätze (z.B. von Herrn Sarrazin) der Medienkrieg ausbricht und Köpfe rollen. Das Spiel spiele ich nicht mit. Die Gegner des Projekts S21 sind Gegner der parlamentarischen Demokratie, nicht mehr und nicht weniger. Sie fühlen sich im Recht, aber sie sind es nicht, denn wir haben keine direkte Demokratie. Noch vor wenigen Wochen fand ich das selbst bedauerlich, inzwischen nicht mehr. Ich habe keine Lust, von dem regiert zu werden, der am lautesten schreit, oder der das größte Aggressionspotential hat.
      Niemand will den Demonstranten das Demonstrationsrecht absprechen, aber zwischen Demo und Blockade ist ein Unterschied. Gleich kommen wieder die Juristen und sagen Blockade ist erlaubt etc. Ich habe den Artikel in der Stz auch gelesen. Da stand noch etwas anderes. Verhinderungsblockaden sind demnach nicht erlaubt.
      Die Polizei verhilft dem Bauträger zu seinem vertraglich zugestandenem Recht. Das erwarte ich von der Polizei, das ist deren Job. Mit jedem Tag Verzögerung erhöhen sich die Baukosten des Projekts, immerhin ein Hauptargument der Gegner. Mit jeder Blockade oder Bauverhinderung verfügen die „Aktivisten“ über Geld, das ihnen nicht gehört, verhalten sich also kriminell. (Ich weiß schon, was jetzt als Antwort kommt, nee, laßt mal stecken).
      Das Recht, auf die Straße zu gehen, um das Projekt zu verhindern, leiten die Gegner daraus ab, daß sie während der Planungsphase angeblich belogen wurden und daß nicht alle Fakten auf dem Tisch liegen. Nun, das kann man immer behaupten. Die Tatsache bleibt, daß die echte, nicht die gefühlte Mehrheit der Baden-Württemberger sich offenbar nicht belogen fühlte, da es die CDU-Regierung immer wieder im Amt bestätigte. Waren die alle blöd oder verblendet oder desinteressiert? Sicher nicht. Deshalb halte ich die nachträglichen Demonstrationen für legitim, die Blockaden und andere gewalttätige Maßnahmen dagegen nicht. Nicht legitim ist auch, den nicht demonstrienden Stuttgartern (definitiv die Mehrheit) ständig dieses Thema aufzudrängen in Gestalt von Staus, Behinderungen, Umleitungen, Pöbeleien etc. Manche Menschen sollen tatsächlich besseres zu tun haben, als ständig über S21 nachzudenken und ihre Meinung dazu zu äußern.
      Damit der Kreis sich schließt…Demokratie ist manchmal lästig, wenn aus der Sicht des Individuums die falschen Politiker das Wort haben. Das ist, ganz ohne Sarkasmus, Pech für die Vertreter der Minderheitenmeinung. Aber so läuft das Spiel. Darüber hinaus sind Demokratie und Rechtstaat eine ziemlich verläßliche Sache. Darauf sollte sich auch die Bahn verlassen können. Und es gibt die Gewaltenteilung.
      Demokratie muß wehrhaft sein, gegen äußere, aber auch innere Feinde. Zum aktuellen Thema bedeutet das, daß Blockaden mit allen Mitteln geräumt werden müssen, damit die Bahn das tun kann, was ihr von Rechts wegen erlaubt ist, auch wenn es einigen nicht paßt. Die Wahl der Mittel ist dabei dem Effizienzgedanken geschuldet.
      Nehmen wir tatsächlich an, die Polizei hätte den Einsatz abgebrochen, nachdem bekannt wurde, daß Schüler im Park waren. Oder Rentner. Dann wäre die Taktik der „Parkzerstörer“ (schaut Euch nur mal die Müllhalden an) prima aufgegangen. Wir hätten von nun an immer in der ersten Reihe Schüler und Rentner gesehen (Rentner stehen ohnehin immer da, aber das ist eine andere Geschichte). Geht also nicht. Alle wegtragen? Jedesmal? Und jedesmal mehr? Was macht Schüler unangreifbar? Das Alter? Die Unerfahrenheit? Möchte ich bezweifeln. Die Manipulierbarkeit? Schon eher. Aber dafür ist definitiv nicht die Polizei verantwortlich. Was schlagen Sie vor, Herr List? Soll die Polizei von allen Demonstranten erst die Ausweise verlangen, bevor „Gewalt“ angewendet wird?
      Sie haben recht, die Wahl der Mittel der Exekutive muß angemessen sein. Verarschen lassen darf sie sich nicht, gerade dann, wenn nicht weniger, als die Unantastbarkeit demokratischer Entscheidungen und damit die Demokratie selbst auf dem Spiel stehen.

      Bis nächsten Donnerstag,

      Der FDPetersen.

      • Sumit schreibt:

        Richtig. Ich werde dich in den kommenden Tagen in vollem Umfang auf meinem Blog zitieren, denn so gut hätte ichs bei Weitem nicht ausdrücken können.

      • Uwe schreibt:

        Gut, bis auf ein Detail: die Erwähnung des Hrn. Sarrazin in diesem Zusammenhang ist nicht besonders passend. Als Mitglied der IG Metall und Betriebsrat in einem großen Unternehmen hier in Stuttgart stehe ich solidarisch zu den Kollegen ausländischer Herkunft, mit denen ich täglich zusammen arbeite. Ich bin daher froh darüber, dass der Fall Sarrazin so ausgegangen ist, wie er ist.

        Viele Grüße und einen guten Start in die Woche!
        Uwe Flammer

      • Ralf Bohde schreibt:

        Zum aktuellen Thema bedeutet das, daß Blockaden mit allen Mitteln geräumt werden müssen, […]. Die Wahl der Mittel ist dabei dem Effizienzgedanken geschuldet.
        Bravo! Aber unter dem primären Aspekt der Effizienz war die Aktion ja ein Flop. Das ging millimeterweise, quälend langsam voran. Unter Einsatz von Artillerie dagegen wäre der Platz ratzfatz geräumt gewesen. Unsere Polizeikräfte müssen geschulter und entschiedener werden. Wir dürfen uns in diesem wichtigen Zukunftsmarkt nicht einfach von den Chinesen abhängen lassen!

      • Peter C. Gerlach schreibt:

        Artillerie im Nahkampf? Nicht gedient oder was? Lern se erst mal grade stehn!

        Effektivität und Effizienz… Hätte die Polizei abgewartet, bis die Blockade sich von selbst auflöst (durch Kälteeinbruch, Hagelschauer, Altersschwäche, „Wetten dass..?“ im Fernsehen, geileres Event in einer anderen Stadt), wäre das im Endeffekt auch effektiv, aber weniger effizient gewesen.
        Der Einsatz mag zwar mühsame Millimeterarbeit gewesen sein, aber am Ende des Tages war das Areal abgesperrt und die Bäume fielen pünktlich.
        Ich bin mir außerdem sicher, daß die Verantwortlichen diesen Einsatz genau analysieren und an den Strategien feilen. Die Polizei ist sehr flexibel und lernt schnell aus Fehlern. Schließlich steht jedesmal die Gesundheit der eigenen Leute auf dem Spiel, wie Einsätze in Berlin, Hamburg, Heiligendamm usw. zeigen.

      • Ralf Bohde schreibt:

        Da haben Sie mich aber erwischt! Leider fehlt mir tatsächlich für eine qualifizierte Beurteilung der Polizeitaktik die militärische Expertise.
        Ich war töricht. Erst im Rückblick ist mir die Brillanz dieser Aktion klar geworden. Durch das entschlossene und effiziente Vorgehen wurde die Autorität des Staates untermauert und der emotionale Druck aus der Situation genommen. Wäre die Staatsgewalt hier eingeknickt, hätte es sicher landesweite Diskussionen und noch mehr Demonstrationen gegeben. Die Glaubwürdigkeit der Regierung wäre beschädigt gewesen und die Grünen hätten womöglich Zulauf bekommen.

        Und worauf es am meisten ankommt: die Bäume fielen pünktlich. Eine drohende Käferplage konnte so noch rechtzeitig abgewendet werden.

        Manchmal brauche ich eben etwas zeitlichen Abstand, um das große Ganze zu erkennen!

  27. arkay schreibt:

    Alle Achtung, das ausführliche Statement von Peter Gerlach hat Kraft und mein Bauchgefühl sagt mir dass es den Punkt ziemlich genau trifft.

  28. Peter C. Gerlach schreibt:

    Hallo Uwe,

    ich arbeite wahrscheinlich in demselben Unternehmen, stehe der IG Metall sehr sehr kritisch gegenüber, aber das ist nicht das Thema. Der Fall Sarrazin hat gezeigt, wie weit die Meinungsfreiheit in Deutschland gehen darf und wer darüber bestimmt. Das paßt mir als Liberaler überhaupt nicht. Ungeachtet seiner Thesen, die jeder finden kann, wie er will, ist er ein gutes Beispiel dafür, wie sehr bestimmte Politikfelder bis heute vermint sind, was nicht in unser aller Interesse sein kann. Die Leute, die seine Entlassung vorangetrieben haben und hofften, ihn dadurch mundtot zu machen, sind m.E. wesentlich gefährlicher für die Demokratie, als sie es ihm unterstellen. Bei jeder Gelegenheit fällt in D. der Nazivergleich, damit schlägst Du alles, deshalb ist er so beliebt. Und inzwischen ist er auch im Konflikt um S21 angekommen, die Absender sind immer die gleichen.
    Das ist aber alles, was ich zu dem Thema sagen möchte, sonst treten wir hier eine Lawine los.

    FDPetersen

    P.S. Ich habe Deutsche wie ausländische Kollegen und schätze den einen mehr, den anderen weniger, unabhängig von seiner Herkunft.

  29. Ulrich Otto schreibt:

    Danke für die „Glückwünsche“! Sie decken sich größtenteils mit meiner eigenen Meinung.
    Ergänzend: die mediale Dartstellung von Seiten der Projektträger ist nach wie vor katastrophal! Wieso z.B. versteckt sich die Bahn mit ihrem Infostand hinten im Bahnhofsturm und stellt sich nicht mitten in die Halle?
    Und wie wär`s mal mit einer informatriven Postwurfsendung für alle Stuttgarter Haushalte! Ich stelle immer wieder fest, dass durchaus positiv eingestellte Leute keine Ahnung vom Projekt haben, sich deshalb bedeckt halten und sich nicht aktiv an „Für S21“ beteiligen.

  30. untertan schreibt:

    wow! Endlich jemand der wieder zu Sache kommt.

    Fasse ich zusammen: Gute Demokratie ist eine Wehrhafte Demokratie die Omas und Opas und deren Enkel ins Krankhaus prügelt!

    Klasse, das unterschreib sogar ich!

    Es stimmt in Deutschland gibts nur eine Meinung und die ist Konform. Egal wie lange man sich mit einen Thema beschäftigt hat, weicht man von der Norm ab so wird man sofort verheizt, wie unser Bundesbänkler erfahren musste.

    Doch sie zeigen auch das sie ein wahrer Demokrat sind: ihr Argument ist Gewalt und Kosten. Für sie sind Menschen Feinde die man dämonisiert (als Feinde der Demokratie) und die Verbrecher sind. Damit muss man auf sie auch nicht eingehen.

    Wie würde es ein Idiot wie ich tun? Werbung. Das Geld was nun für die Polizei draufgeht hätte man in Werbung stecken sollen. Die Argumente sind für S21 sehr gut, aber die werden nicht benutzt. Das Stolze Gefühl das eine Stadt wie Stuttgart einen ihr würdigen Bahnhof bekommt, wurde nie erwähnt!

    Ach übrigends: Kinder und Alte und geistig wie Körperlich Behinderte stehen unter besondern Schutze. Deswegen darf man sich auch nicht in selbstverteidigung gegen sie wehren. Egal wie aufsässig sie werden. Aber das stört die Staatsgewallt ja nicht!

    • Peter C. Gerlach schreibt:

      Das ist die Art von Dialog, die wirklich niemand braucht und die auch nicht weiterhilft. Warum gehen Sie nicht sachlich auf meinen Kommentar ein? Dann hätten Sie auch meine Sympathie.

      Wir wollen doch die Katze auf dem Kirchturm lassen. So unerfreulich die Ereignisse vom letzten Donnerstag auch waren, so war es doch seit langem abzusehen, daß es nicht ewig gewaltfrei bleiben würde. Es soll niemand sagen, daß es eine große Überraschung war. Und – es ist ja nicht so, daß eine Gruppe von Kindergartenkindern zufällig beim Morgenspaziergang zwischen die Fronten geraten ist und nun unter Panzerketten liegt. Leute! Will mir tatsächlich jemand weismachen, daß diese Eskalation von Seiten der Parkschützer nicht gewollt war? Warum ruft diese Gruppe niemand zu Besonnenheit und Gewaltfreiheit auf? Warum weinen Wölfle und Özdemir jetzt große Krokodilstränen, anstatt ihren Vasallen die Grenzen des Widerstands aufzuzeigen? Warum wird andauernd von Dialog gesprochen, werden im entscheidenden Moment aber Bedingungen gestellt, damit man anschließend mit dem Finger auf „das Lügenpack“ zeigen kann? Ich finde das alles ziemlich durchsichtig und es gereicht gewählten Volksvertretern nicht gerade zur Ehre.

      Zum Thema Meinungsfreiheit: Meinen Sie, die Reaktionen wären ähnlich ausgefallen, wenn die Polizei eine Demonstration der NPD gewaltsam aufgelöst hätte? Ich habe den leisen Verdacht, daß Wölfle-Kretschmann-Stocker-Özdemir-Palmer-Sittler usw. eher laut Beifall geklatscht und in langen Sonntagsreden von einer wehrhaften Demokratie gesprochen hätten. Wie gesagt, es ist nur eine Vermutung.

  31. Ex-Stuttgarter schreibt:

    Schon interessant, wie sehr sich Weltbilder unterscheiden. Ich persönlich kann nichts von dem unterschreiben, was hier von den Pro-Aktivisten gepostet wird. Vor 20 Jahren wären mir vielleicht noch ähnliche Gedanken gekommen, aber heute nicht mehr.

    Die wesentlichen Unterschiede sind für mich:
    Die Mehrheit in diesem Forum ist noch ernsthaft der Meinung, dass die etablierten Parteien die Interessen des Volkes vertreten.
    Und man vertraut noch auf den Rechtsstaat.

    Ist das das Ergebnis von jahrelanger StZ-Lektüre und SWR3-Dumm-Dudelfunk-Berieselung? Falls ihr dies hier noch nicht gelesen habt: http://stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2612611_0_9223_-stuttgart-21-die-zeitung-muss-stellung-beziehen.html

    Und jetzt der beste Wetterbericht für SWR3-Land: Trübe, sehr trübe.

  32. Peter C. Gerlach schreibt:

    Ex-Stgt. schrieb:
    „Die wesentlichen Unterschiede sind für mich:
    Die Mehrheit in diesem Forum ist noch ernsthaft der Meinung, dass die etablierten Parteien die Interessen des Volkes vertreten.
    Und man vertraut noch auf den Rechtsstaat…

    Und jetzt der beste Wetterbericht für SWR3-Land: Trübe, sehr trübe.“

    O.k., das war eine brillante Analyse. Jetzt brauchen wir ja nur noch eine Lösung des Problems. Abschaffung des Rechtstaates, weil sowieso nur noch eine Minderheit daran glaubt? Wiedereinführung des Einparteiensystems, weil es in der Konsequenz ehrlicher ist, machen ja sowieso nur alle dasselbe? Aufstand von unten? Diktatur der Straße?
    Eine Reihe von Gründen, auch am nächsten Donnerstag wieder beim Lauf dabei zu sein. Es geht anscheinend doch um mehr.

    • Thomas W. Fakenfeld schreibt:

      Abschaffung des Staates, Einführung der Freiheit (=Anarchie).

    • Ex-Stuttgarter schreibt:

      Hallo Peter C. Gerlach,
      deine Vorschläge sind keine Lösung. Aber denke noch ein bisschen nach, dann fällt dir bestimmt etwas besseres ein. Zwischenzeitlich könntest du darauf verzichten, dich für das größte je dagewesene baden-württembergische Umverteilungsprojekt körperlich zu ertüchtigen.
      Oder versuche doch, die Gegner für S21 zu begeistern. Poste hier als erstes:
      Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für S21 für die nächsten 50 Jahre (20 Jahre Bauzeit, 30 Jahre Betrieb). Die Berechnung musst du nicht selber erstellen, frag einfach bei der Deutschen Bahn.
      Poste als zweites: Die Fahrpläne aller S-Bahnen, Regio-Bahnen und Fernverkehrszüge in BW für die Zeit nach Fertigstellung von Bahnhof und Neubaustrecke. Die Fahrpläne musst du nicht selber schreiben. Frag einfach bei der Deutschen Bahn.
      Dann sehen wir weiter.

      • C.Fritz schreibt:

        Oh Schreck und welch Enttäuschung für die Gegner – es gibt tatsächlich eine Analyse der volkswirtschaftlichen Auswirkungen, sogar öffentlich:

        http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/siteutilities/header/downloads/default.aspx
        –> hier unter Gutachten/Beschlüsse gleich das erste Dokument.

      • Peter C. Gerlach schreibt:

        Moin Ex-Stuttgarter,

        zu 1. Wer es schafft, die Wirtschaftlichkeit eines Projekts auch nur fünf Jahre im Voraus exakt zu berechnen (ich rede nicht von vagen Prognosen), ist wahrscheinlich ein Hellseher und muß voraussichtlich nie mehr arbeiten. Zudem machen der anhaltende „Widerstand“ und die Unberechenbarkeit der Legislative ohnehin jede Prognose unseriös.

        zu 2. Die Bahn kennt m. E. noch nicht mal die Fahrpläne von 2012 ganz genau, also warum diese unsinnige Forderung?

        zu 3. Ich bin mir aber sicher, daß der Planungsstab von K21 dies alles leisten kann, oder? Sie wissen auch ganz genau, daß dieses Projekt ganz bestimmt nicht auf Widerstand trifft, richtig? Folglich könnten morgen die Bagger anrücken?

  33. Rainer Seemann schreibt:

    Lieber Chris,

    da Sie sich schon auf den Weg nach Bayern gemacht haben, wollte ich Sie fragen, ob Sie nicht dortbleiben wollen. Sie würden Stuttgart und Baden Württemberg einen großen Dienst erweisen und damit wahre Größe zeigen. Nebenbei könnten Sie lernen, wie man mit einem Volksentscheid beschlossene Gesetze wieder außer Kraft setzt.

    Gute Erholung!

  34. C.Fritz schreibt:


    Manchmal ist es zum verzweifeln.
    Da verbringt man einen guten Teil seines Sonntags im Schlossgarten und versucht die Arbeit der Landesregierung zu erledigen, nämlich mit den Menschen zu Reden und zu erklären warum S21 doch nicht der Untergang Stuttgarts oder das Ende aller Rechtsstaatlichkeit ist.
    Schwer genug mit dem Balast der Bilder von Freitagnacht.
    Aber aufgeben gilt nicht.
    Jedoch drängt sich einem langsam das Gefühl auf, die Politiker der Befürworterseite legen es drauf an es uns noch schwerer zu machen.
    Man sollte ja meinen jeder hätte verstanden, dass nun die Zeit zu Reden gekommen ist, wohl alle außer Hern Goll.
    Die Gegner des Projekts weiter zu beschimpfen statt zum Dialog einzuladen, was soll das denn?

    Jetzt wäre die Stunde um den Satz “ Der Klügere gibt nach“ mit Leben zu erfüllen.
    Das müsste ja keineswegs ein Baustopp oder gar der Verzicht auf S21 sein.
    Was wäre verkehrt den bei der ersten Gesprächsrunde geforderten Bauzeitplan als „Gegenleistung“ für eine Rückkehr zum Gespräch anzubieten?
    Damit hätten die gemäßigten (ein anders Wort fällt mir nicht ein) Kräfte in der Protestbewegung etwas in der Hand, dass sie ihrer Gefolgschaft vorweisen könnten um nicht gleich des Verats an deren Sache beschuldigt zu werden. Nur durch dialog mit den gesprächsbereiten Strömungen in der sehr heterogenen Protestbewegung kann es gelingen diese zu schwächen.

    Solange diese Erkenntnis nicht zur politischen Führung durchgedrungen ist, ist es an uns weiterhin das Gespräch zu suchen und notfalls jeden Projektgegner einzeln zu überzeugen.
    Vielleicht kann man das ja über diese Seite etwas koordinieren, damit nicht einer allein hunderten K21ern gegenübersteht.

    • Rainer Seemann schreibt:

      Schon Maria Ebner Eschenbach hat erkannt, dass wenn der Klügere immer nachgibt, die Welt von den Dummen regiert wird. Diesen Zustand können wir derzeit im Stuttgarter Rathaus und in der Villa Reizenstein beobachten. Deswegen werden wir, die S 21 Gegner, nicht nachgeben um die Dummen endlich aus der Regierungsverantwortung zu entlassen und durch Kluge, weitsichtige und echt innovative Menschen zu ersetzen. Wir brauchen keine Dinosaurier, die die Zukunft darin sehen, gewachsene Strukturen zu zerstören, sondern eine Demokratie nach Schweizer Vorbild, in dem wieder die Menschen entscheiden und nicht die Vorstände der Aktiengesellschaften. Wir brauchen politiker, die den Willen des Volkes umsetzen, statt den Konzernen in den Hintern zu kriechen. Aber das werden die S 21 Befürworter wohl kaum verstehen, denn sie sind ja Teil dieses korrupten Systems.

      • C.Fritz schreibt:

        Irgendwie hab ich immer das Gefühl, dass diejenigen die am lautesten mehr direkte Demokratie fordern die ersten wären die sich über Beschlüsse wie das Minarettverbot aufregen würden.
        P.S.: parlamentarische Demokratie ist wahrscheinlich keine gewachsene Struktur die zerstört würde oder? Achja, dass eine direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild weder mit der Landesverfassung noch mit dem Grundgesetz zu vereinbaren wäre ist sicher auch egal.

      • Sumit schreibt:

        Jou dann mach doch einfach dein Kreuzchen nächstes Mal am richtigen Fleck? Wenn die Mehrheit dir zustimmt gibts ja keine Probleme. Jetzt biste nunmal bisschen zuspät und musst bis zum Frühjahr warten. Dat schaffste auch noch, ich glaub an dich.

      • Marion Furtwängler schreibt:

        Wer wären denn die Klugen, Weitsichtigen und Innovativen? Etwa die 68-Elite, die sich da an die Spitze der Bewegung gesetzt hat und sich dort wunderbar profilieren kann?

        Die Grünen? DAS wäre doch mal wirklich etwas. Da bekäme die Innovation ja ganz neue Maßstäbe.

        Was bin ich froh, dass Baden-Württemberg nicht nur aus Stuttgart und der Region drumherum besteht.

        Eines ist jedenfalls gewiss: Die Welt besteht nicht nur aus Stuttgart!

        Herzliche Grüße
        Marion

  35. Niels Goyke schreibt:

    Lieber Christian, lieber Steffen,

    als Läufer der ersten Stunde freue ich mich über euren Beitrag von heute sehr. Eine differenzierte Anschauungsweise der letzten Ereignisse ist meiner Meihnung nach sehr wichtig, wenngleich auch sehr schwierig.
    Beide Seiten täten gut daran sich dies in den vielen Auseinandersetzungen immer wieder vor Augen zu führen, sonst verliert man schnell den Blick für wesentliche. Blindes demonstrieren, Gewaltbereitschaft gegenüber andersdenkenden, oder persönliche Beleidigungen sind selten gute Ratgeber und führen wahrscheinlich auch nicht ans gewünschte Ziel. Das sollte sich jeder vor Augen halten der auf eine Demo geht, egal ob dafür oder dagegen.

  36. Pingback: Stuttgart 21: Und die Menge teilt sich | inkl Linksammlung | Sumits Blog

  37. Thilo schreibt:

    Lieber Christian,

    Als überzeugter Befürworter von S21 bin ich auf äußerste enttäuscht von den Ereignissen des Tag X. Mir ist unverständlich warum nicht einfach spät nachts in einer Überraschungsaktion der Zaun errichtet werden konnte.
    Am nächsten Tag hätte man dann – begleitet vom offensichtlich obligatorischen Pfeifkonzert – in aller Ruhe die unvermeidbaren Baumfällarbeiten durchführen können.
    Ohne den zur späten Stunde eingestellen Nahverkehr wären mit Sicherheit deutlich weniger Protestierer anzureisen bereit gewesen, die Schüler-Demo längst beendet, ein weiterer fröhlicher, erfolgreicher Lauf für S21 erfolgt und der Einsatz von Wasserwerfern und Pfefferspray sicher nicht notwendig gewesen.

    Die ausgewählte Strategie ist für mich kein nachvollziehbares Zeichen von Besonnenheit und Deeskalation um für das Projekt zu werben.
    Schade.

  38. Gerd Müller schreibt:

    Besser kann ich es auch nicht treffen. Großes Danke.

  39. Bille schreibt:

    Ich habe mal versucht, für mich zu klären, was bei einer Demo geht und was nicht. Ich bin kein Jurist, falls also jemand Ergänzungen hat, bin ich dankbar.

    Man hört ja immer „Unsere Demonstrationen sind demokratisch und legal.“
    Natürlich stimmt das. Art. GG. 8 erlaubt, dass man sich „friedlich & ohne Waffen“ versammeln darf. Und Meinungsfreiheit gilt natürlich ohnehin. Eigentlich sagt das GG sogar, dass man Versammlungen nicht anmelden muss (GG. 8.1.), für Versammlungen „unter freiem Himmel“ gelten aber andere Regeln (GG. 8.2.). Die Anmeldung ermöglicht z.B., dass die Polizei dafür sorgen kann, dass sich eine Behinderung unbeteiligter Personen im Rahmen hält (z.B. durch Umleitungen).

    Die Frage ist aber: wann ist eine Demonstration ungesetzlich?
    a)Prinzipiell: Eine Demonstration ist noch nicht deswegen ungesetzlich, weil der Verkehr behindert wird (auch wenn das nervt!). Verkehrsbehinderungen sind hinzunehmen (so entschied das Bundesverfassungsgericht 2001), wenn sie unvermeidlich sind und die Demonstranten sich an die Anweisungen der Polizei (z.B zur Strecke der Demo) halten. Anders sieht es aus, wenn der Straftatbestand der Nötigung (siehe unten) erfüllt ist.
    b)Das Gebot der „friedlichen“ Versammlung gemäß GG. 8 ist dann gebrochen, wenn andere Menschen genötigt werden (Paragraph 240 StGB). Dies ist der Fall, wenn andere Rechtsträger in ihren Rechtspositionen beeinträchtigt werden. Also wenn man sie zwingt, etwas gegen ihren Willen zu tun oder zu unterlassen. Nötigung liegt z.B. vor, wenn man Reisende am Zutritt zum Bahnhof, Bauarbeiter am Arbeiten oder Baufahrzeuge an der Ein-/oder Ausfahrt hindert. Strafe in schweren Fällen bis zu 5 Jahre!
    c)Außerdem ist es natürlich nicht erlaubt, fremdes Eigentum auch kurzfristig ohne Erlaubnis des Besitzers zu benutzen oder anderweitig zu beanspruchen. Dazu gibt es ein ganz eindeutiges Urteil des Bundesverwaltungsgerichts aus dem Jahr 1992. Das Besetzen von Baumaschinen ist demnach rechtswidrig.
    d)Das Versammlungsrecht rechtfertigt auch nicht, dass man ohne Erlaubnis fremde Grundstücke betritt oder gar besetzt. Das liegt zum Beispiel vor, wenn das Bahnhofsgebäude besetzt oder der Baugrund gestürmt wird. Strafe bis zu 1 Jahr.
    e)Wer dabei Gewalt gegen Menschen und Sachen anwendet oder androht (Paragraph 125 StGB), kann sogar des Landfriedensbruches für schuldig befunden werden. Dies gilt auch für Menschen, die andere Demonstrationsteilnehmer dazu anstacheln. Strafe bis zu drei Jahre!

    Fazit: Ich persönlich denke, die Demonstrationen gegen S21 sind bisher gemessen am Umfang grundsätzlich recht friedlich verlaufen., wobei ich selbst schon Zeuge von Vorgängen war, die ich persönlich einem der oben genannten Taten zuordnen würde.

  40. Jürgen schreibt:

    Gestern abend geschehen in einem Interview im Fernsehen mit einem hoch motivierten S21-Gegner:

    Interviewer: Warum sind sie gegen S21?
    Befragter: (nach 2 Sekunden Überlegung) Weils zu teuer ist
    Interviewer: Wie teuer ist es denn?
    Befragter: (überlegt wieder) 40 Milliarden
    Interviewer: Gibt es noch einen Grund
    Befragter: (überlegt diesmal länger) Weil Bäume abgeholzt werden
    Interviewer: Wissen sie wieviele Bäume gefällt werden?
    Befragter: 10.000

    Nun drängt sich mir die Frage auf: Wurde dieser Mann falsch informiert, gezielt oder unabsichtlich (was vermutlich nicht in Betracht kommt), hat er den Horizont nicht das Projekt zu verstehen? Und wenn von zig tausenden Pro- und Contra-Vertretern falsch oder nicht ausreichend informiert sind, was dann? Manche in diesem Blog verurteilen die S21-Befürworter als Propagandisten. Bitte zuerst vor der eigene Türe kehren!

    • Marion Furtwängler schreibt:

      „Nimm die Menschen, wie sie sind. Es gibt keine anderen“
      Dieses Zitat von Konrad Adenauer hilft bei Diskussionen mit Menschen, die ihre Informationen und ihr Wissen aus der Bildzeitung und/oder unqualifizierten Online-Portalen beziehen.

      Herzliche Grüße
      Marion

  41. Rainer Seemann schreibt:

    @Frau Furtwängler

    ich bin froh, dass meine Kommentare in fast jeder Suchmaschine auftauchen. Ich verstecke mich nicht hinter Nicknamen wie die meisten hier, die sich nicht trauen, Ihr Gesicht zu zeigen. Jeder, der „Rainer Seemann“ bei Google eingibt, findet mich. Ich stehe zu meinem Protest gegen den Größenwahn von Regierung, Bauindustrie und Spekulanten.

    Ihr Rainer Seemann

    • Marion Furtwängler schreibt:

      Dann ist es ja gut, Herr Seemann. Mir ging es bei dem Hinweis auch eher um die Qualität Ihrer Beiträge, nicht um die Quantität.
      Man kann durchaus seine Meinung vertreten und dies mit sachlichen und durchdachten Argumenten belegen. Ist halt nur ein wenig peinlich, wenn ein Unbeteiligter sich durch dieses Forum hier list und auf Ihre doch sehr polemischen und mitunter beleidigenden Sätze hier stößt. Derartige Äußerungen tragen grundsätzlich nicht dazu bei, konstruktiv zu einem Ergebnis zu kommen.
      Wobei ich ja inzwischen davon überzeugt bin, dass es den K21-Befürwortern darum auch gar nicht mehr geht. Hier geht es nur noch darum, Recht zu bekommen und den immer größer werdenden Frust hinter Scheinheiligkeit zu verstecken.

      Übrigens habe ich allergrößtes Verständnis für Menschen, die ihren Unmut im Hinblick auf übertriebene Staatsgewalt auf der Straße im Rahmen von Demonstrationen äußern. Ob das dann allerdings noch etwas mit dem Protest gegen S21 zu tun hat, wage ich zu bezweifeln.

      Herzliche Grüße
      Marion

  42. Rainer Seemann schreibt:

    Ergänzung:

    Ich will Euch ja nicht demotivieren aber wir waren gestern bei der Montagsdemo 50.000 ohne, dass irgendwelche Parteimitglieder in kostenlosen Bussen herbeigekarrt wurden. Wollt Ihr Euren peinlichen Lauf nicht aufgeben? Ihr macht Euch doch nur lächerlich!

    • Jürgen schreibt:

      Hallo Herr Seemann,
      ohne Ihnen oder einem anderen S21-Gegner nahe treten zu wollen. Was ich schon immer wissen wollte: Wer sind diese 50.000 Leute, die sich jede Woche versammeln? Sind die alle berufstätig? Wenn ja, wann gehen sie arbeiten, opfern sie dafür Urlaubstage oder Überstunden? Wenn sie dann sagen, dass Parteimitglieder herangekarrt wurden frage ich sie: Ich habe selbst bei einer Ihrer Demos sog. Wohnsitzlose gesehen. Glauben Sie tatsächlich, dass diese Personenschicht, die sich für einen Ausstieg aus unserer Gesellschaft entschieden hat sich nun für S21 interessiert? Oder sind diese Leute irgendwie „gekauft“ worden, sei es mit Sachspenden oder Ähnlichem??? Herankarren muss man sie ja nicht. Sie leben ja im Park. Freundliche Grüße

    • Andreas Rothe schreibt:

      Spricht da nicht auch etwas Neid mit? Das die Grünen, die KPD, MLPD, Der BUND, Die Linken, etc. .. ihren Anhängern keinen „kostenlose“* Busfahrt nach Stuttgart spendieren? … (*Finanziert durch die Beiträge der Partei-Mitglieder)

    • Sumit schreibt:

      Wieso sollte man etwas aufgeben? Ich glaube Sie verlieren langsam den Überblick. Es gibt Gegner von S21 – ok. Und die Läufer wollen der Welt zeigen dass es auch Befürworter gibt. Da gibt es nichts aufzugeben und peinlich ist daran schon zweimal nichts. Dass sich das alles langsam in „Gewinnen und Verlieren“ wandelt, ist die Schuld von Leuten wie Ihnen. Die Konsequenz ist der Verlust der Sachlichkeit und Objektivität. Sie würden sich allein schon aus dem Grund nicht in ihrer Meinung umentscheiden weil ihr komischer Stolz dann verletzt wäre. Größe ist seine Meinung ändern zu können wenn man merkt dass man falsch liegt. Diese Eigenschaft kann man Ihnen zu 100% abschreiben

  43. Mann-im-Mond schreibt:

    Sehr guter Beitrag, dem ich nur folgendes hinzufügen möchte:

    Stuttgart21 hin oder her, vielmehr scheint das ganze mehr zu einer Frage der Politik und Demokratie im Allgemeinen zu werden. Hier muss man das Projekt S21 vollends ausklammern und sich fragen, wo denn die demokratische Kultur geblieben ist.

    Schade nur, dass sich die Polizei jedem Ehrgefühl und eigenständigem Denken entzieht und offenbar sinnfreie Befehle kommentarlos berfolgt. Hier wäre es sinnvoller gewesen, die Hundertschaften hätten sich strikt geweigert, den Befehl auszuführen.
    Nicht minder wiegt natürlich das Verhalten der Eltern, die in Alt-68er-Manier mit Kind und Kegel zum Tatort pilgern…

  44. Johannes W. Mohn schreibt:

    Zitat: „Mein erster Glückwunsch geht an die Organisatoren des Widerstands gegen Stuttgart 21. Ihr seid endlich dort angekommen wo ihr hin wolltet, habt Eure Bilder bekommen und die monatelange Aufwiegelei hat sogar dazu geführt, dass Schüler zwischen die „Fronten“ geraten sind.“

    Anmerkung: Die traurigen und aufrüttelnden Bilder vom 30. September 2010 hat die Landesregierung zu verantworten. Von ihr, insbesondere MP Mappus, kam die politische Vorgabe für das verantwortungslose und rechtswidrige (ich meine dies tatsächlich im juristischem Sinn!) Vorgehen der Polizei. Aufgewiegelt waren nicht die Demonstranten, sondern offenbar einige der Polizeibeamten. Sie konnten doch sicher auch die Videos von wild mit Schlagstock und Pfefferspray um sich schlagenden und sprühenden Polizisten sehen; oder von den emotionslos im Wasserwerfer sitzenden Beamten, die Junge und Alte, Männer und Frauen ohne Unterschied mit der gleichen Gleichgültigkeit „abschossen“, wie unreife 11jährige ihre Gegner in den Ego-Shooter-Spielen.

    Erschreckt Sie das alles nur deshalb nicht, weil Sie „Ihr“ Anliegen hierdurch verteidigt sehen? Oder wie sonst muss ich es verstehen, dass Sie – wie viele der anderen Pro-S-21-Kommentatoren auch – den Polizeieinsatz vom 30.09.2010 offensichtlich in erster Linie als Mega-Propaganda-Desaster begreifen, und nicht als gezielten Schlag gegen die demokratischen Rechte der Bürger – also auch gegen IHRE Rechte. Bezüglich dieser Bewertung – so finde ich zumindest – sitzen S-21-Gegner wie -Befürworter eigentlich in EINEM Boot.

    Mappus wollte nach entsprechender Ankündigung („Ich nehme den Fehdehandschuh auf“) Schrecken erzeugen, von plötzlich zum Wagnis gewordenen weitereren Demonstrationen abschrecken, Gegengewalt provozieren und dadurch einen Keil zwischen die Demonstranten treiben. Es ist ihm nicht gelungen. Nur aus diesem Grund beklagen Sie jetzt die Bilder, die Ihrer Meinung nach die Gegner von S 21 haben wollten. Wäre Mappus Strategie aufgegangen, würden er und Sie doch jubeln: Seht her, da sind sie, die gewaltbereiten Demonstranten, wir haben es doch immer schon gesagt! Ich kann diese Haltung nur als zynisch empfinden!

    Zitat: „Wenn man einfach lange genug behauptet, dass Recht Unrecht sei, glauben es dann die Leute eben. Ich bin entsetzt über Euer Verständnis von Demokratie. Und nach der gestrigen Kundgebung im Park bin ich noch entsetzter: Ich kann zwar Eure Wut verstehen, aber statt zu beschwichtigen, gießt Ihr weiter Öl ins Feuer. Nun hat sich die Diskussion endgültig von der Sache getrennt und ist zur ideologischen Schlammschlacht im Park geworden.“

    Anmerkung: Ich bin entsetzt über Ihre Bereitschaft, offensichtlich noch immer unkritisch zu glauben, dass S-21 tatsächlich ein vernünftig durchgeplantes und -finanziertes Unternehmen ist, dessen einziges ernsthaftes Problem die Gegnerschaft der – wenn man den Umfragen glauben schenken will – Mehrheit der Bevölkerung ist. Für jeden Staatsbürger mit wachem und politikkritischem Verstand sollte mittlerweile deutlich geworden sein, dass dieses Projekt nochmals auf den Prüfstand muss, auch wenn man es im Kern befürwortet. Zu viel ist inzwischen fragwürdig und offensichtlich überholt.

    Mein Verständnis von Demokratie ist: Wenn sich in demokratischer Form gefasste Entscheidungen im Zusammenhang mit technologischen und finanziellen Großprojekten nach eineinhalb Jahrzehnten Planung und Diskussion, aber noch nicht erfolgter Umsetzung, heute vor veränderten Realitäten und im Licht neuer Bewertungsmöglichkeiten als nicht mehr tragfähig erweisen, müssen sie auch auf demokratischem Wege wieder verändert und angepasst werden können. Diese Möglichkeit nicht einzuräumen wäre undemokratisch. Die Landesregierung verweigert mit ihrer rabiaten Bastapolitik der Mehrheit der Bevölkerung diese Form demokratischer Entscheidungsüberprüfung und fordert stattdessen übermotivierte Polizeitruppen aus anderen Bundesländern an, um den Bürgern die „Endgültigkeit“ der früher gefassten Entscheidungen einzubleuen. Ist das auch IHR Politik- und Demokratieverständnis?

    Letzte Anmerkungen: Wer betreibt eine ideologische Schlammschlacht? Die 100.000 bzw. 50.000 Bürger aus allen Schichten und Altersgruppen bei den Demonstrationszügen und Montagsdemonstrationen? Oder doch eher die Landesregierung und die ihr offensichtlich in Nibelungentreue verbundenen 2.000 bis 3.000 S-21-Läufer – eine auserwählte kleine Gemeinschaft der Erleuchteten, die wohl einzig und allein (im buchstäblichen Sinne!) der höheren Einsicht teilhaftig sind, den wahren Segen des S-21-Projekts in seiner unverfälschten Reinheit zu erkennen?

    Und wer, meinen Sie, gießt Öl ins Feuer? Die trotz des 30. September weiterhin friedlich gebliebenen, aber noch wesentlich zahlreicher gewordenen Bürger, die Mappus zeigen, dass sein Schuss buchstäblich nach hinten losgegangen ist? Denken Sie doch einfach noch mal nach.

    • Rainer Seemann schreibt:

      Recht haben Sie Herr Mohn, ich hätts nicht besser schreiben können 🙂

      Ihr Rainer Seemann

    • wolkenstrahl schreibt:

      Danke Herr Mohn. Sie sprechen mir aus dem Herzen. Ob für oder gegen S21: alle sollten FÜR den Erhalt unserer Bürgerrechte sein und sich dafür einsetzten und vor allem für das Recht auf körperliche Unversehrtheit, ganz besonders wenn Heranwachsende betroffen sind, deren angebliches Desinteresse an Politik ständig beklagt wird. Hier engagieren sich Jugendliche und üben gelebte Demokratie. Die Reaktion auf die friedlichen Proteste ruft nicht nur in Baden-Württemberg großes Entsetzen hervor.

  45. Jürgen schreibt:

    Ich weiß nicht was sie unter „ekelhaft“ verstehen?!

    Aber ich weiß aus zwei Fällen, dass Montags-Demonstranten „gelben“ Urlaub gemacht haben und das ist absolut nicht okay, oder?

    Das dürfen dann die Kollegen mit Mehrarbeit büßen.

  46. Rainer Seemann schreibt:

    Lieber Jürgen,

    die Montagsdemonstrationen finden um 18.00 Uhr, die Freitagsdemonstrationen um 19.00 Uhr statt. Ich denke, da haben die meisten Menschen längst Feierabend. Und an den lieben Jürgen. Auch Obdachlose haben das Recht, zu demonstrieren. Ich sah auch auf Ihren Demonstartioen schon biertrinkende Gröhler, mit Pro Sticker am „Revers“.

    Das sollte man nicht überbewerten. Fallen Ihnen sonst keine Argumente mehr ein? 😉

  47. Jürgen schreibt:

    Hallo Herr Seemann,
    Ich spreche den Obdachlosen nicht das Recht auf Demonstration ab, das steht mir gar nicht zu. Aber ich frage mich welches Interesse sie auf einmal an S21 haben sollten, wo sie doch eigentlich von unserer Gesellschaft Abstand genommen haben. Außerdem sind es nicht MEINE Demonstrationen und Polemik hilft uns hier nicht wirklich weiter! Ich sehe auch keinen Grund S21 zu verteidigen, da bei diesem Projekt nicht alles Gold ist, was glänzt. Es gibt viele Argument pro und contra, die diskussionswürdig sind. Ich denke aber, dass die Zeit dafür schon so weit vorangeschritten ist, dass es jetzt schwer ist sachlich darüber zu „streiten“. Die aktuellen Debatten auf beiden Seiten zeigen, wie verhärtet die Fronten sind. Schönen Tag noch!

    • wolkenstrahl schreibt:

      Aus welchem Grund ein Mensch auch immer auf der Strasse lebt, geht niemanden etwas an. Die Lebensweise ist aber selbstverständlich völlig unerheblich für die Ausübung der demokratischen Rechte.

  48. Johannes W. Mohn schreibt:

    Ergänzend zu meinen eigenen Ausführungen will ich hier noch einen Link zu einem vielleicht manchen nachdenklich machenden Artikel in der FTD posten:

    http://www.ftd.de/politik/deutschland/:bahnprojekt-stuttgart-21-ist-das-geld-nicht-wert/50178214.html

  49. Peuski schreibt:

    Das den meisten hier schnell die zugkräftigen Argumente bezüglich einer etwaigen Pro-Seite des irrsinnigen Hintergrunds aktueller Ausschreitungen von Herrn Rechs schwarzem Block ausgehen, zeigt sich schon darin, dass sie sich über weite Strecken ihrer unnötigen Äuserungen mit dem Recht auf Demonstration bzw. Meinung von Obdachlosen beschäftigen.
    Hallo? Die Leute schlafen im Schlosspark. Deren Interesse daran, die Stuttgarter Innenstadt zu einem glattpolierten und von Sicherheitsdiensten – die haben übrigens die Zweitverwehrtungsrechte für die Schläger, die für den regulären Polizeidienst doch ein wenig zu brutal sind und somit jetzt jede Menge Bewerbungsvideos – sauber gehaltenen Investorenparadies werden zu lassen, dürfte zurecht sehr gering sein.
    Eltern, die ihre Kinder mit auf genemigte Demonstrationen nehmen sind verantwortungslos? Was ist das für ein Verständnis von Macht und Demokratie, welches unseren Kindern hier nahe gebracht werden soll? Für die eigene Meinung eintreten kann, selbst wenn du vorher brav um Erlaubnis gefragt hast, dazu führen, dass anschließend auf dich eingetreten wird? Na prost. Soweit waren wir doch bereits einmal.
    Und wenn ihr euren Unsinn schon unbedingt verzapfen müsst. Dann doch bitte wenigstens formal richtig.
    Es muss heißen „Stuttgar 21 ERGIBT Sinn“! Nichts, aber auch gar nichts „macht Sinn“.
    Man macht etwas zu essen oder Pipi. Aber der Sinn einer Sache ergibt sich. Und zwar aus eben dieser Sache heraus.
    Was im Falle Stuttgart 21 mit Sicherheit nicht der Fall ist.
    Setzen, sechs!

  50. Ex-Stuttgarter schreibt:

    Hallo C.Fritz,

    das Gutachten aus 2009 geht von einer Investionshöhe von 5,1 Mrd. Euro und einer Bauphase von 10 Jahren aus – für S21 und Neubaustrecke (!).

    Glaubst du an diese Zahlen?

    In Bezug auf Kostensteigerungen wird darauf verwiesen, dass die Bahn ein privates Unternehmen sei und deshalb genügend „Kostenkontrolle bei der Durchführung“ entwickeln würde (vgl. S. 87/88).

    Dabei hat schon Wolfgang Tiefensee vor x Jahren unterschrieben, dass Mehrkosten für die Neubaustrecke allein vom Bund zu tragen sind.

    Tolles Gutachten, wirklich toll.

    • C.Fritz schreibt:

      Sehr geehrter Ex-Stuttgarter,
      Es freut mich, dass Sie sich die Mühe gemacht haben das Gutachten zu lesen, auch wenn Sie scheinbar einige Punkte übersehen.

      Legt man die von Ihnen monierten Kosten zugrunde kommt man zu einer Amortisationsdauer von 13 bzw. 20 Jahren.

      „Die Vorfinanzierung über den Steuerzahler wäre somit nach rund zwei Jahrzehnten amortisiert,also noch von der Gegenwartsgeneration, so dass die dann folgenden Generationen wegen der weit höheren Nutzungsdauer des Projekts einen Nettovorteil hätten, da sie später nur noch für Reinvestitionen, Betriebs- und Unterhaltsmaßnahmen aufkommen müssten.“ ( S.94)

      Selbst bei Kostensteigerungen dürfte die Wirtschaftlichkeit deutlich höher sein als bei Infrastrukturprojekten vergleichbarer Größenordnungen.

      Ich denke die Wirtschaftswissenschaftler der Uni-Karlsruhe haben die Wirtschaftlichkeit ausreichend nachgewiesen, auch wenn sie natürlich vom Land bezahlt werden (es können ja nicht alle so objektiv sein wie die Gutachter die von den Grünen bezahlt werden)

      • Ex-Stuttgarter schreibt:

        C.Fritz,

        warum wiederholst du hier Inhalte aus dem Gutachten, wenn ich u.a. die zu Grunde liegenden Zahlen moniere?
        „Wiederholung macht Sinn“ ???

    • Peter schreibt:

      Wenn sie irgendwelche Ahnung von Projektmanagement haben dann wüssten Sie das man bei der Planung immer einen Risikopuffer miteinplant. Dieser Puffer liegt alleine für den Bahnhof bei 1,5 Mrd sprich bei heutiger Berechnung von 4,1 Mrd ist immer noch ein Restpuffer von 400 Millionen Euro alleine für den Bahnhof übrig. Bei der Neubaustrecke sieht es ähnlich aus. Die Kostensteigerung ist völlig im Rahmen und wird nur immer von den Medien extrem hochgeschaukelt.

      • Ex-Stuttgarter schreibt:

        Peter,

        immer locker bleiben, ja?

        In dem betreffenden Gutachten wird mit 5,1 Mrd. Euro und einer Bauphase von 10 Jahren gerechnet –
        für S21 und Neubaustrecke.
        Ein Puffer wird nicht erwähnt.

  51. Ex-Stuttgarter schreibt:

    Hallo Peter C. Gerlach,

    wer heute noch nicht die Fahrpläne für 2012 kennt, sollte besser nicht planen, in ferner Zukunft S-Bahnen und ICEs auf die selbe Strecke zu schicken.

  52. C.Fritz schreibt:

    Die Frage ist ja nicht ob die S-Bahn in 10 Jahren zur Minute 5 oder zur minute 7 fährt, sondern ob die Strecke die notwendige Kapazität besitzt. Wie Sie der aktuellen Stellungnahme (und nicht dem mehrere Jahre alten Gutachten das die K21er so aufregt) von SMA entnehmen können, ist die Einrichtung eines zufriedenstellenden Fahrplans mit S21 durchaus möglich.

    • Ex-Stuttgarter schreibt:

      Ach? „… die Einrichtung eines zufriedenstellenden Fahrplans mit S21 durchaus möglich ist“ – genau das kann ich dem SMA-Gutachten und der späteren Stellungnahme von SMA nicht entnehmen.

  53. C.Fritz schreibt:

    Komisch, dass Sie das nicht können. Ich lese in der Stellungnahme Folgendes:

    „Die Fahrzeitverlängerung durch einen neuen Halt bei der S-Bahn ist systemimmanent. Ein fahrplantechnischer Zusammenhang mit dem Tiefbahnhof Stuttgart 21 ist nicht zu erkennen.“
    „Fahrplantechnisch gibt es keine Nachteile für die S-Bahn und die Gäubahn.“

    Klingt für mich irgendwie nach funktionierendem S-Bahn Verkehr, für Sie nicht?

    • Ex-Stuttgarter schreibt:

      Nein, klingt für mich nicht nach funktionierender S-Bahn. Ich habe die Stellungnahme allerdings auch ganz gelesen.
      Wer die verklausulierte Sprache besser verstehen will, kann hier nachlesen:
      http://www.kopfbahnhof-21.de/index.php?id=545

      Aber ihr könnt ja bei der DB-Netz einfach den Fahrplan anfordern. Sollte doch ein Leichtes sein. Ist schließlich alles so gut geplant bei S21.

  54. Jens schreibt:

    Weiß nicht ob darüber schon gesprochen wurde, aber wer hat den überhaupt die Schülerdemo bantragt und wer hat die Demo genehmigt ? Diese beiden Personen sollte man zur Rechenschaft ziehen und für die Verletzungen der Schüler verantwortlich machen. Meines Wissens gibt es in Deutschland soetwas wie eine Schulpflicht und für Schüler herrscht während der Schulzeit somit Demonstrationsverbot ! Ausserdem sollen Schulen politisch neutral auftreten und nicht auch noch Schüler zu einer Demo motivieren. Schüler hatten demnach gar nichts in der Stadt verloren. Leider ist es aber anders gekommen. Sehr schade und sinnlos !
    Bin am Donnerstag wieder dabei ! S21 macht nämlich Sinn !

  55. Johannes W. Mohn schreibt:

    Zur Beantwortung der Frage: Den anonymisierten Versammlungsbescheid, ausgestellt von der Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für öffentliche Ordnung, Versammlungsbehörde findet man únter folgendem Link:

    Klicke, um auf Versammlungsbescheid-30.09.10-anonymisiert-komplett.pdf zuzugreifen

    Die übrigen Ausführungen im Kommentar sind vermutlich nicht ernst gemeint, oder?

  56. Hendrik schreibt:

    Moin,
    S 21 macht Sinn, aber eben nur sehr wenig. Und in Deutschland macht etwas keinen Sinn, sondern etwas ergibt oder hat Sinn; das andere ist ein ziemlich dümmlicher Anglizismus.
    Übrigens super, daß den Eingeborenen im Urwald seit Jahren versucht wird beizubringen, wie wichtig ihre Bäume sind. Hier scheinen das auch noch einige nicht zu wissen. Sehr traurig.
    Naja, wenn die Mehrheit in einer Demokratie dagegen ist, muß das berücksichtigt werden. Da hilft auch Laufen nicht. Im Gegenteil, das produziert nur unnötig mehr CO2.

    Gruß

    • Marion Furtwängler schreibt:

      Sie wollen uns wohl veräppeln, Herr Hendrik?

      Es ist durchaus ein Unterschied, ob hier klimaverändernde Regenwald-Abrodungen verhindert werden müssen oder ob rund 300 Bäume abgeholzt werden, die ja am Ende in vielfacher Höhe neu gepflanzt werden.

      Die Dramatisierungen werden immer abstruser.

      Darüber hinaus ist die Mehrheit dieser parlamentarischen Demokratie, in der wir nunmal leben, FÜR Stuttgart 21. Ich persönlich frage mich übrigens, wie die Grünen, sollten sie denn wirklich den erhofften Stimmenzuwachs erhalten, ihr avisiertes Projekt-Ende realisieren wollen, denn es sind nur die Grünen, die im Landesparlament gegen Stuttgart21 waren. Alle anderen Parteien haben dafür gestimmt. Man geht doch wohl nicht allen Ernstes von einer absoluten bei den Grünen aus, oder?
      Wenn die Bürger meinen, ihr Versäumnis der Informationsbeschaffung nun auf die Straße bringen zu müssen, sollen sie das tun. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass lange genug Zeit war – 15 Jahre sind eine lange Zeit – sich über alle Vorhaben zu informieren. Es steht seit Jahren jedem Stuttgarter Bürger offen, sich auf den Weg zu machen und sich detaillierte Auskünfte im Bahnhofs-Turm zu besorgen.

      Herzliche Grüße
      Marion (die davon überzeugt ist, dass sich letztenendes der gesunde Menschenverstand durchsetzen wird)

  57. Thilo schreibt:

    Geneigter Leser,

    auch als S21-Befürworter empfinde ich den Verlust der Parkbäume ebenfalls als äußerst schmerzlich.

    Leider halte ich aber auch in diesem Punkt die Kommunikation der Projektverantwortlichen erbärmlich und die Argumentation der Gegener für zweifelhaft, da der Eindruck erweckt (bzw nicht konsequent widersprochen) wird, es würden 283 riesige, mehrere Jahrhunderte alte Platanen gefällt.
    Faktisch werden 283 Bäume mit einem Durchmesser von mehr als 25 cm gefällt und nur zwei Dutzend davon sind stattliche alte Baumdenkmäler. Der Großteil sind ganz normale Bäume, wie sie täglich vieltausendfach gefällt werden.

    Aber meine Kritik geht noch deutlich weiter :
    Im ursprünglichen K21 Konzept sind im Zusammenhang mit der Ertüchtigung
    des Kopfbahnhofs für die Neubaustrecke zwei weitere Gleise vorgesehen, für welche die Platanenallee zum Rosensteinschloß hin gerodet werden müsste. Bekanntlich besteht diese nahezu vollständig aus sehr alte Platanen und in 15 Jahren wäre vermutlich – aus noch besserem Grund als heute – wiederum mit dem Widerstand von Parkschützern diesmal gegen K21 zu rechnen.
    (Ich gebe zu, mittlerweile sind die meisten Projektgegner auch gegen die Neubaustrecke, daher implizit auch gegen K21.)

    Herzliche Grüße

    Thilo

    • Ex-Stuttgarter schreibt:

      Hallo Thilo,

      du verbreitest hier Unwahrheiten.
      Für K21 bleibt der Schlossgarten völlig unangetastet.
      Den Platanen passiert nichts.

      Die zusätzlichen Gleise lassen sich auf der vorhandenen Trasse einrichten.

      • Marion Furwängler schreibt:

        DIES ist ein Irrtum, Herr ExStuttgarter!

        Ohne Fachmann zu sein….schaut man von oben auf das vorhandene Gleisvorfeld ist offensichtlich, dass es schon so wie es ist äußerst eng zugeht.
        Des Weiteren beschränken sich die zusätzlich benötigen Gleise nicht nur auf dieses vorhandene Vorfeld, sondern müssen über eine weite Strecke gelegt werden. Ob DAS den Cannstatter Bürgern wohl gefällt?

        Allein mein gesunder Menschenverstand sagt mir schon, dass das keine Alternative ist. ICH will diese hässlichen Gleise endlich weg haben aus Stuttgarts Stadtbild und nicht noch vergrößert ertragen zu müssen.

        Herzliche Grüße
        Marion

  58. Ex-Stuttgarter schreibt:

    Hallo Marion,
    dann belege doch bitte mal die Abholzungsbehauptung. Aber nicht mit persönlichem Augenmaß.

    Überhaupt: „Ich will diese hässlichen Gleise endlich weghaben …“. Ist das deine Motivation, für S21 zu laufen?
    Eine Milliardeninvestition, damit du die Gleise nicht mehr ertragen musst?

    • Kim schreibt:

      Ja. 🙂
      Genau das ist unsere Motivation !!!
      Ist zumindest sinnvoller, als eine Milliardeninvestition, bei der sich nichts ändert, oder ?

  59. lmx schreibt:

    Das Statement von Chris List hat mich sehr geärgert.
    Sich hinzustellen wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und schlau daherreden ist nicht besonders schwer. Die Art und Weise wie Chris List hier nach ALLEN Seiten in überheblicher Manier verheerende Haltungsnoten verteilt finde ich ziemlich widerlich – das ist in erster Liniel Kluggescheisse und sonst nicht viel mehr.

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